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Nach unserer Herkunft befragt würden viele von uns sicher ohne Zögern ‚Aus dem Westerwald’ antworten. Doch so selbstverständlich ist diese Antwort eigentlich gar nicht. Der Name Westerwald erscheint in der Überlieferung zuerst im Jahre 1048, als der Trierer Erzbischof Eberhard die Kirche von Haiger weihte und die Grenzen ihres Sprengels beschrieb. Dabei wurde der Teil des Waldes, der zwischen der Nister und der Südgrenze des Kirchensprengels lag, wegen seiner geografischen Lage „im Westen des Königshofes Herborn“ Westerwald genannt. Dieser Wald mit seinen Außengrenzen, den Grenzen der Herrschaft zum Westerwald mit den späteren drei Kirchspielen Marienberg, Emmerichenhain und Neukirch, war zum Zeitpunkt seiner Ersterwähnung schon kein geschlossenes Waldgebiet mehr, sondern bereits besiedelt. Mehr als drei Jahrhunderte beschränkte sich der Name Westerwald auf dieses Gebiet.

Erst 1390 werden die sechs Diezer Kirchspiele Hundsangen, Nentershausen, Meudt, Salz, Rotenhain und Höhn „auf dem Walde“ und 1470 als Kirchspiele „zum Westerwalde“ genannt. Eine weitere Ausdehnung des Namens finden wir bereits im 15. Jahrhundert, als 1429 ein Landschreiber „uffem Westerwalde“ für Hadamar, Ellar und Driedorf begegnet. Ein Reitergedicht um 1450 hat nicht nur den Reim „Kompstu denn auf den Westerwalt, da ist es sommer und winter kalt“, sondern rechnet auch Schönstein und Koberstein im Nordwesten zum Westerwald, den Seelbacher Grund und Friedewald jedoch nicht eindeutig.

1517 werden Liebenscheid und Rabenscheid und 1527 Elsoff zum Westerwald gerechnet. Eine kaiserliche Schrift an die Reichsritterschaft kennt 1547 den Westerwald auf beiden Seiten der Lahn. 1608 wird in einem historischen Bericht der „Westerwald über der Lahn“ zum Westerwald gerechnet, ebenso die Grafschaften Isenburg, Wied und Sayn. Der Geograf J. H. Dielhelm rechnet wenig später die Fürstentümer Nassau-Siegen, Dillenburg und Hadamar, Beilstein und die Grafschaften Wittgenstein, Leiningen-Westerburg und Wied zum Westerwald. Seit dem 17. Jahrhundert, als sich die Grafen von Wied, Sayn und Leiningen-Westerburg zu einem „Westerwälder Kreis“ zusammenschlossen, hat sich der Name auch auf den vorderen Westerwald ausgedehnt. 1819 wird in einem geografischen Lehrbuch am rechten Rheinufer der Westerwald genannt, der „sich von Montabaur an zwischen den weithin befindlichen Quellen der Dill, Sieg und Lahn bis an das Wittgensteinische erstreckt“. Ein anderes geografisches Handbuch rechnet 1823 noch die Fürstentümer Siegen und Dillenburg und die Herrschaft Homburg nördlich der Sieg zum Westerwald. Etwa seit 1900 wird der Name im heutigen Sinne gebraucht. (Quelle: Wikipedia)

Der ‚Ur-Wäller’ stammt somit aus dem hohen Westerwald, während wir uns im unteren Westerwald genau genommen  erst seit etwa 400 Jahren als Wäller bezeichnen dürfen.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei ausschließlich um eine landschaftliche Abgrenzung. Politisch gesehen gehörte unser Heimatgebiet ursprünglich zum so genannten Engersgau. Westerwald – Wikipedia

 

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